Mitglie*derausstellung
mit Rolf Bier, Deepfake Situations (Felix Falczyk und Johanna Herschel), Birte Heier, Gregor Kieseritzky, Jonas Monib, Anneliese Niemann, Danya Orlovsky, Julia Schmid, Dagmar Schmidt, Daphne Schüttkemper, Sebastian Stein, Theresa Tolksdorf, Martina Vollmer, Markus Zimmermann
Foto: Theresa Tolksdorf
In einem dreiwöchigen Prozess, mit vier Gruppensitzungen und insgesamt 15 beteiligten Mitglie*dern entstand eine gemeinsame Ausstellung, ein Rahmenprogramm und eine Präsentation von Publikationen aus dem Archiv des Kunstvereins.
Angelegt als Versuch, keine Mitgliederausstellung zu machen, in der unter dem Deckmantel des Anything-goes oder des Informellen bzw. kuratorisch Autoritären, wie so oft intransparente, nicht nachvollziehbare oder einfach gängige Entscheidungen getroffen werden, wer, wie und was ausgestellt wird, haben sich die beiden Co-Leitungen des Kunstvereins eine spezielle Rahmung für die Teilnahme und den Ablauf dieser Mitglie*derausstellung ausgedacht.
Diese umfasste, neben der Bedingung für eine Teilnahme mindestens an zwei der vier Gruppensitzungen anwesend zu sein, unter anderem bestimmte Arten und Weisen wie miteinander gesprochen und interagiert wurde. Lose angelehnt an Methoden und Formate aus psychotherapeutischen Gruppensitzungen sollte auf diese Art und Weise ein möglichst offener und breit angelegter Prozess sowie ein möglichst gleichberechtigtes Sprechen und Machen aller Beteiligten ermöglicht werden, ohne dass dadurch wiederum individuelle Vorstöße und Vorhaben per se ausgeschlossen würden.
Entstanden ist daraus ein vielschichtiger Prozess, während dem unter anderem grundlegende Vorstellungen, Phantasien, Wünsche (vielleicht sogar einige Verdrängungen?) besprochen, zahlreiche Ideen, Absichten, Möglichkeiten und auch auszustellende Kunstwerke vorgeschlagen, sowie Positionierungen, Erzählungen und Raumkonstellationen konkretisiert, ausgehandelt und dann wieder verworfen, umpositioniert, verändert und angepasst wurden.
Im vorderen Raum ist zudem ein Publikationsdisplay entstanden, das Herausgaben des Kunstvereins, Publikationen assoziierter Künstler*innen, Recherchematerialien sowie Drucksachen zum Kontext von Langenhagen aus dem Archiv des Kunstvereins präsentiert.
Weiterhin finden im Rahmen der Unternehmung vier Veranstaltungen statt:
Gemeinsamer Ausstellungsrundgang
Donnerstag, 23.11., 15 Uhr
Gespräch zum Bücherarchiv des KVL und Mitglie*der Bar
Freitag, 12.12., ab 18 Uhr
Kochen und Reden rund um den Kunstraum in der Katastrophe mit Release KVL Bulletin #16
Donnerstag, 22.1.26, 18 Uhr
Psychoanalyse des Geldes von Deepfake Situations
Samstag, 24.1.26
Eröffnung der Mitglie*derausstellung
Gemeinsamer Ausstellungsrundgang
während der Mitglie*derausstellung
Ausstellungseröffnung "Mitglie*derausstellung", Kunstverein Langenhagen, 2025. Foto: Andre Germar.
Am Sonntagnachmittag werden wir gemeinsam mit einigen Künstler*innen der Ausstellung und dem Team des Kunstvereins gemeinsam durch die Ausstellung gehen. Dabei sprechen wir sowohl über den gemeinsamen Prozess und Beweggründe der Ausstellung, als auch über einzelne Arbeiten im Raum.
Gespräch zum Bücherarchiv des KVL und Mitglie*der Bar
Im Rahmen der ersten Mitgliederausstellung des Kunstverein Langenhagen veranstalten wir ein Gespräch zu den Publikationen und Printsachen, die sich über die Jahre auf verschiedene Weisen im Kunstverein angesammelt haben. Danach ab spätestens 21 Uhr gibt es die letzte Mitglieder-Bar des Jahres.
Mitglie*derausstellung, Kunstverein Langenhagen, 2025 - Foto: Andre Germar
Mitglie*derausstellung, Kunstverein Langenhagen, 2025 - Foto: Andre Germar
Mitglie*derausstellung, Kunstverein Langenhagen, 2025 - Foto: Andre Germar
Mitglie*derausstellung, Kunstverein Langenhagen, 2025 - Foto: Andre Germar
Im Kunstverein finden sich viele Publikationen und Printsachen: vom Kunstverein selbst herausgegebene, zu Recherchezwecken angeschaffte, als Hintergrundlektüre für die Unternehmungen bereitgestellte, von Mitgliedern, Freunden und anderen zugesandte, und solche, die unbekannterweise im Kunstverein gelandet sind. Zusammen mit Anneliese Niemann, die in den letzten Monaten das Archiv des Kunstvereins gesichtet und sortiert hat, präsentieren wir im Rahmen der Mitgliederausstellung eine Auskopplung von diesen Publikationen. Im vorderen Raum werden dafür mittels eines Displays vier Kategorien aufgemacht: vom Kunstverein über die Jahre selbst herausgegebene Publikationen – Künstlerinnenbücher von mit dem Kunstverein assoziierten Künstlerinnen – Bücher und Texte zu Hintergründen der Unternehmungen – Bücher und Publikationen zu Langenhagen. Im Rahmen der Ausstelung und vor dem Hintergrund des Jahresthemas Ungewusst Unbewusst versucht diese Auskopplung damit in gewisser Weise eine lose Kartografierung von un- oder weniger bewussten Auseinandersetzungen des Kunstvereins über die Jahre fass- oder zumindest ahnbar zu machen.
Am Freitag, den 12.12.25, um 18 Uhr veranstalten wir dazu ein Gespräch, in dem wir gemeinsam sprechend assoziativ durch dieses Publikations- und Printsachenarchiv des Kunstverein Langenhagen streifen werden. Wer Publikationen besitzt, die für diese Auseinandersetzung oder das Archiv von Bedeutung sein könnten, ist eingeladen, diese mitzubringen. Heisser Tip: einige der Publikationen lassen sich auch käuflich erwerben.
Danach freuen wir uns auf die letzte Mitglie*der-Bar des Jahres an der auch Birte Heier und Sebastian Stein und in gewissem Maße mit ihnen auch Theresa Tolksdorf und Gregor Kieseritzky ihren Abschied feiern, da Birte und Sebastian zum Ende des Jahres im Kunstverein als künstlerische Co-Leitung aufhören.
Kochen und Reden rund um den Kunstraum in der Katastrophe mit Release KVL Bulletin #16
Psychoanalyse des Geldes von Deepfake Situations
Geld setzt unterschiedliche Emotionen und Affekte frei. Geld ist Objekt der Fixierung und der Projektion, alltägliche Neurose und Mittel zur Wunscherfüllung. Es bestimmt bis ins Letzte unser gesellschaftliches Zusammenleben.
Psychoanalyse des Geldes - Deepfake Situations
Psychoanalyse des Geldes - Deepfake Situations
Im Prozess der Analyse begeben sich die Teilnehmer*innen in die Tiefenstrukturen des Geld-Komplexes. Gemeinsam als Gruppe untersuchen wir Geld als Verdrängung unserer gesellschaftlichen Abhängigkeiten und konfrontieren uns mit dem Unbewussten des Geldes. In spekulativen Übungen fragen wir nach dem Ursprung des Geldes und suchen dabei nach neuen Formen des Zusammenkommens. Geld wird zum Mittel der Therapie.
Für die Analyse wird Geld zur Verfügung gestellt.
Dauer: 75 min
Konzept & Performance: Felix Falczyk und Johanna Herschel
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Da es eine begrenzte Teilnehmendenzahl gibt, wird um Anmeldung gebeten unter mail@kunstverein-langenhagen.de
Die Performance ist ein Beitrag der ersten Mitglie*derausstellung im Kunstverein Langenhagen.